Englischer Frachter brennt in den Gewässern der Kanaren

Der britische Frachter Chesire hat eine tödliche Fracht an Bord

Am 12. August 2017 hatte sich die Fracht in einem der 5 Laderäume, der britischen Chesire, durch die große Hitze selbst entzündet. Es handelte sich um Laderaum Nummer 4 und letztendlich breitete sich das Feuer auch auf die Laderäume 3 und 5 aus. Der Frachter hat Dünger auf Ammoniumnitratbasis geladen und befindet sich in den Gewässern der Kanarischen Inseln, derzeit wird er bis auf 40 Seemeilen vor die Südküste Gran Canarias geschleppt. Tagelang verbreitete der brenennde Frachter einen giftigen Rauch in den Farben gelb und orange.

Der Frachter gehört dem britischen Familienunternehmen Bibby Line Limited aus Liverpool, wurde 2012 gebaut, ist 385m lang, hat 5 Laderäume und 33.000 Bruttoregistertonnen. Drei der fünf Laderäumen sind in Brand geraten. Aufgrund der giftigen Gase konnten zuerst keine Techniker an Bord gehen, die 24 Besatzungsmitglieder wurden sofort evakuiert.

Eine Woche nach dem Vorfall befand sich der Frachter 120 Seemeilen vor der Küste El Hierros und wurde dann am letzten Montag in Schlepptau genommen. Zuerst in Richtung El Hierro und seit Mittwoch in Richtung Gran Canaria.

Es wird befürchtet, dass der Frachter, insofern er explodieren sollte, auseinanderbricht und katastrophale Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben würde.  Die Schlepper haben tagelang versucht, die brennende Ladung abzukühlen, anscheinend mit Erfolg.

Der Schiffserverkehr in der Region wird umgeleitet, damit sich keine anderen Schiffe und Frachter in Gefahr begeben.

Der Frachter wird derzeit, mit einer Geschwindigkeit von 3 Knoten, vor die Küste von Gran Canaria geschleppt, damit Hubschrauber, die notwenigen Materialien und Rettungsmannschaften leichter zu dem Frachter fliegen können. Sobald keine Gefahr mehr besteht, sollen dann im Hafen von Puerto de la Luz die notwendigen Reparaturen vorgenommen werden.

Gestern wurde gemeldet, dass die Arbeit der spanischen Frachter, die versuchen den brennenden Frachter zu kühlen, Früchte trug und kein Rauch mehr wahrgenommen wurde. Wichtigste Aufgabe war und ist zu verhindern, dass der Frachter sinkt und mit ihm seine Ladung und der Treibstoff.

Die Cheshire wird derzeit von 2 Schleppern (Red Sea Bos und VB Hispania) gezogen und zur Unterstützung befindet sich die Miguel de Cervantes in der Nähe. Ein weiterer Schlepper, die Jacques 2, hat sich bereits zurückgezogen und ist auf dem Heimweg nach Casablanca.

Sobald der Frachter vor Gran Canaria ankommt, wird die amerikanische Firma Resolve Marin, die von der Reederei beauftragt wurde, die notwenigen Rettungsarbeiten und die Koordination der Reparaturarbeiten aufnehmen. Sollte das Feuer noch nicht gelöscht sein, wird es sich spätestens bis Ende August, selbst auflösen.

Der Vorfall hatte sich außerhalb des spanischen Hoheitsgebietes ereignet und die Rettungsfirma Resolve Marin hatte beantragt, dass das Schiff, aus Sicherheitsgründen, in ein 3.000qm großes Gebiet ohne Schiffs- und Flugverkehr geschleppt werde. Dies wurde jedoch seitens der spsnischen Regierung abgelehnt, wahrscheinlich um die Vorgänge besser kontrollieren und koordinieren zu können.

Laut einer Falschmeldung wurde bekanntgegeben, dass der Frachter am 15. August gesunken sei.

Der Frachter hatte die Ladung in Norwegen an Bord genommen und war auf dem Weg nach Thailand. Bereits 2015 hatte sich ein ähnlicher Vorfall, vor Costa Rica, ereignet und hatte verheerende Folgen. Seinerzeit mußten die Strände gesperrt und der Fischfang eingestellt werden. Ein Kontakt mit dem kontaminierten Wasser löst Kopfschmerzen und Halsschmerzen aus. Sollte es geschluckt werden auch Magenschmerzen, starken Durchfall, Desorientation, Schwindel etc, und die Haut verfärbt sich blau.

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