Neues Gesetz zur Erbschafts- und Schenkungssteuer

Die Erbschafts- und Schenkungssteuer ist auf den Kanarischen Inseln für Ehepartner und Kinder wieder einmal fast abgeschafft worden. Das bedeutet, dass die Gelder bei Erbschaft und Schenkungen zu 99,9% steuerfrei sind, insofern die Begünstigten den Gruppen I und II angehören (Gruppe I: Kinder und Apoptierte unter 21 Jahren, Gruppe II: Kinder und Adopierte über 21 Jahren, sowie Ehepartner, Eltern und Adoptiveltern). Das gilt gleichermaßen für Residente wie Nichtresidente der Kanarischen Inseln.

Die Erbschafts- und Schenkungssteuer ist in Spanien von Region zu Region unterschiedlich. In Madrid sind Erbschaften unter Verwandten der Gruppe I und II komplett steuerfrei. Aus diesem Grund hatten viel ältere und vermögende Canarios ihren Wohnsitz nach Madrid verlegt, um so der Erbschaftssteuer zu entgehen.

Im Jahr 2014 hat der Staat insgesamt 79 Millionen Euro an Erbschafts- und Schenkungssteuer eingenommen. Ein kanarischer alleinstehender Erbe von 30 Jahren, musste bisher bei einer Erbschaft von 800.000 Euro insgesamt134.234 Euro an Erbschaftssteuer bezahlen. Nach dem neuen Gesetz sind es nur noch 800 Euro. 10,2% der Erbschaften wurden aufgrund der hohen Steuer abgelehnt.

• Dieses Gesetz kann jederzeit wieder geändert werden. Diese Steuervergünstigungen gab es schon einmal, wurden jedoch aufgrund der letzten Krise ausgesetzt
• Eine Schenkung zu Lebzeiten, mit lebenslangem Nutzungsrecht (uso fructo) regelt die Besitzverhältnisse schon im Vorfeld und den Hinterbliebenen bleibt der bürokratische Papierkram erspart.
• Bei einer Schenkung der Immobilie auf Teneriffa entfällt die Versteuerung des Erbes in Deutschland, insofern der Erbe dort seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hat.
• Bei einer Schenkung kommt es nicht zu Erbstreitigkeiten unter den Erben.

Veröffentlichung im Bóletin Oficial de Canarias am 31.12.2015: http://www.gobiernodecanarias.org/boc/2015/253/001.html