Hacker "Papeles de la Castellena"

Hacker auf Teneriffa verhaftet, der die Steuerunterlagen der Königsfamilie veröffentlichte

Auf Teneriffa wurde eine Hacker verhaftet, der den Server eines Steuerbüros gehackt hatte und an die 40.000 private Dokumente der Königsfamilie und anderen vermögenden Personen Spaniens heruntergeladen hatte. Bekannt wurde der Fall unter dem Namen "Papeles de la Castellana" im Jahr 2016, als einige Dokumente veröffentlicht wurden.

Die Informatiker der Polizei konnten die Spur des Hackers bis nach Teneriffa verfolgen. Der verhaftete Hacker hat Dokumente von großen spanischen Firmen und vermögenden Personen illegalerweise veröffentlicht. Dafür drohen ihm bis zu 5 Jahre Gefängnis.

Die Ermittlungen begannen 2016, nachdem illegal ca. 40.000 private Dokumente (1964 bis 2016), bei denen es sich um Steuererklärungen und Unterlagen für die steuerliche Regelung handelte, heruntergeladen wurden.

Der Server des Steuerbüros war falsch konfiguriert und nicht genügend geschützt, so dass sich der Hacker illegal Zugriff verschaffen konnte und die Unterlagen letztendlich verschiedenen Medien zukommen ließ.

Bei dem Hacker handelt es sich um einen 43-Jährigen Mann der in der Nähe von Santa Cruz bei seiner Mutter wohnt. Es handelt sich anscheinend um ein Informatikgenie. Der Hacker besitzt nur einen Laptop, hat sich das Programm selbst geschrieben und ist einfach über Firefox auf dem Server des Steuerberaters gelandet. Die Verhaftung erfolgte bereits am 14. Februar 2017 und derzeit befindet er sich wieder auf freiem Fuß. Er erkennt seine Schuld an, erklärt aber, dass er sich keinesfalls bereichern wollte oder irgendeinen finanziellen Nutzen aus seiner Aktion gezogen hätte. Der Leiter des Steuerbüros war jahrelang Wirtschäftsprüfer beim Finanzamt. Die Ermittlungen dauerten 1,5 Jahre, seit der Anzeige bis zur Verhaftung.

Was für Daten enthielten die Dokumente "Papeles de la Castellana"? 

Namen von Personen und Firmen die mehr als 150 Millionen Euro aufgrund der Steueramnesty "reguliert" hatten und bei denen es sich um "verstecktes" Vermögen aus der Schweiz, den Bahamas, den Bermudas, Panama, Virgen Island, Lichtenstein, Isle of Man und anderen Steueroasen handelte. Nicht alle Personen die in den Dokumenten genannt werden, hatten eine Ordnungswidrigkeit begangen.

Die spanische Bevölkerung jedoch hat sich mit dem Hacker solidarisiert und ist gegen eine Verurteilung derjenigen Person, die die Mißstände der Oberschicht gefunden und aufgedeckt hat.

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