Kommen die Kanaren zuerst aus der Ausgangssperre?

Die Kanaren haben eine Sonderstellung aufgrund ihrer geografischen Lage

Die Kanarischen Inseln planen ihren eigenen Ausstieg aus der Ausgangssperre

Den nationalen statistischen Zahlen zufolge müssten die Kanaren derzeit, mit ca. 2.000.000 Einwohnern, täglich ca. 200 Neuinfektionen verzeichnen. Jedoch liegen diese derzeit bei unter 20 neu infizierten Einwohnern pro Tag. Das liegt an der ausserodentlichen Lage der 8 Inseln. Der Verkehr zwischen den einzelnen Inseln und zu den Kanarischen Inseln wurde drastisch, auf das Notwendigste, reduziert. Am stärksten vom Coronavirus sind die Inseln Teneriffa und La Palma betroffen, auf La Graciosa wurde bis dato kein einziger Fall bekannt und trotzdem müssen auch die Bewohner der kleinsten kanarischen Insel während der Ausgangssperre zu Hause bleiben. Fast jeder vierte Bewohner der Kanaren arbeitet im Tourismis und damit sind die Kanarischen Inseln extrem hart von der Coronavirus Krise betroffen. Es sollte eigentlich auch im Interesse der Zentralregierung liegen, dass sich die Kanaren und Balearen so schnell wie möglich wieder wirtschaftlich leicht erholen. Jedoch haben die Kanaren gegenüber den Balearen einen großen Vorteil, sie haben den ganzen Winter über Hochsaison.

Die Experten haben für die Kanarischen Inseln einen gemeinsamen Plan zum langsamen Ausstieg aus der Ausgangssperre entworfen, diesen wird Ángel Victor Torres, der Präsident der Kanarischen Inseln, am Sonntag der Zentralregierung in Madrid vorstellen.

Der Sprecher des wissenschaftlichen Komitees, Lluís Serra-Majem, Professor an der Universität von Las Palmas de Gran Canaria, befürwortet eine langsame und kontinuierliche Rückführung in die Normalität. Er befürwortet, dass Kinder und ältere Einwohner, sowie Personen die zur Risikogruppegehören die Möglichkeit erhalten Sport zu treiben, sich zu sonnen und aus der Monotonie ausbrechen. Ab nächster Woche sollte der Zugang zu Zweitwohnsitzen, die nicht weiter als 1 Stunde entfernt liegen, gewährt werden.

Der Deeskalationsplan des Komitees sieht vor, dass die Bewohner der Insel ab Mai, unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, wieder an Strände und Pools gehen können. Restaurants könnten nach und nach unter bestimmten Bedingungen öffnen. Jedoch ist eine Öffnung von Bars und Diskotheken noch in weiter Ferne.


Der Vorschlag der kanarischen Wirtschaftsweisen beinhaltet auch einen Plan, wer wann das Haus verlassen dürfte.

Es gibt 4 unterschiedliche Phasen.

  • Die erste Phase könnte bereits am 27. April 2020 beginnen. Demnach könnten an geraden Tagen die Bewohner mit geraden Hausnummern und an ungeraden Tagen die Bewohner mit ungeraden Hausnummern, ihre Wohnung verlassen. Zugrundegelegt wird dann die Nummer des Gebäudes und nicht die der Wohnung. Diese Maßnahmen kann die Polizei anhand der Adresse die auf dem Personalausweis vermerkt ist, kontrollieren. Diese Einschränkungen sollten nicht für die Bewohner der kleinen Inseln La Graciosa, El Hierro und La Gomera angewandt werden, da es dort wenige Einwohner und keine bzw. keine neuen Fälle von Corona Infektionen gibt. Ab dem 31. April könnten dann an allen Tagem die Bewohner von La Palma, Fuerteventura und Lanzarote der Ausgangssperre entkommen.Teneriffa und Gran Canaria werden zuletzt freigegeben.
  • Grundsätzlich sollten Kinder bis 14 Jahre an allen Wochentagen von 15 bis 19 Uhr die Wohnung verlassen dürfen und ältere Mitbürger über 70 Jahre zwischen 11 Uhr und 13 Uhr. Auch sollen die Mitbürger ihre Ferienwohnung aufsuchen dürfen, die sich auf derselben Insel befinden muss, wie der Hauptwohnsitz.
  • Sport im Freien (ausgenommen Wandern) wäre für alle Personen über 14 Jahre zwischen 5 Uhr und 9 Uhr morgens und zwischen 20 Uhr und 23 Uhr abends vorgesehen. Strandbesuche sollen in der ersten Phase noch verboten sein, aber in der zweiten Phase bis zu 3 Personen möglich sein, die derselben Familie angehören.
  • In der ersten Phase bleiben auch die Besuche von Messen und Beerdigungen untersagt.
  • Geschäfte könnten in der ersten Phase wieder eröffnen, jedoch noch keine Einkaufszentren, die sind erst ab der zweiten Phase vorgesehen. Jedoch mit Einschränkungen in der Anzahl der Besucher.
  • Arztpraxen und die öffentliche Verwaltung werden wieder eröffnet.
  • Der Besuch von Altenheimen bleibt untersagt.
  • In der zweiten Phase könnten evtl. schon Restaurants wieder eröffnen, jedoch keine Bars und Cafeterias.
  • Die Häfen und Flughäfen bleiben weiterhin bei eingeschränktem Bertieb geöffnet. Ab dem 18. Mai 2020 könnte geprüft werden, ob der Verkehr innerhalb der Kanarischen Inseln freigegeben werden kann.
  • Frühestens ab dem 1. Juni könnten Reisen zwischen den Kanaren und dem spanischen Festland und dem Ausland möglich werden.
  • Diejenigen die vom Festland oder Ausland auf die Kanaren reisen, müssen nachweisen, dass sie nicht mit dem Coronaviurus Covid-19 infiziert sind und müssen zusätzlich 15 Tage in häuslicher Quarantäne verbleiben.

Quelle:

https://planetacanario.com/la-propuesta-canaria-para-el-desconfinamiento-salir-en-dias-pares-e-impares-segun-el-numero-del-domicil/?fbclid=IwAR3rna0QiI9OY1dlecYxsvXFoWU9yEtnfIrSJ0NJVc7x3eCErInNAudizxA

 

 

Torres hat mehrmals betont, dass die Kanaren nicht damit warten können, den Tourismus und die Hotels erst wieder Ende des Jahres zu eröffnen. Er fordert eine schrittweise Freigabe:

  • Die Wiedereröffnung des Tourismus zwischen den Inseln ab Mai
  • Die Wiedereröffnung des nationalen Tourismus ab Juni
  • Die Wiedereröffnung des nationalen Tourismus ab Oktober

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