Die Mikroalge

Gab es die Mikroalge schon vor den sozialen Netzwerken?

Am Mittwoch ist ein Flugzeug der Condor über Marokko nach Teneriffa geflogen. Bei gutem Wetter konnten die Passagiere riesige Algenteppiche, die schätzungsweise 40km vor der marokkanischen Küste begannen, bis zu den Kanarischen Inseln, sehen.

Anscheinend handelt es sich doch nicht um ein rein kanarisches Problem.

Ein Angler aus Teneriffa hat erklärt, dass er seit 20 Jahren auf Teneriffa angeln ginge, und immer wieder Algenteppiche zu bestimmten Jahreszeiten aufgetreten seien. Nur, dass in vergangenen Jahren die Publizierung nicht so verbreitet war. Die Leute vor Ort nahmen dies zur Kenntnis und erzählten es vielleicht noch ein paar Bekannten. Die Angler unter sich informierten sich gegenseitig über algenfreie oder befallene Küstenabschnitte. Jedoch würde heute jeder mit seinem Handy Videos aufnehmen und diese ins Netz stellen und somit würde die Information schnell einmal um den Globus gelangen.

Laut dem Gesundheitsamt, kann die vor Teneriffa auftretende Alge, zu Hautirritationen führen und man sollte möglichst den Kontakt mit ihr vermeiden. Jedoch sei es absolut ungefährlich im Meer zu schwimmen, wenn man die Algen meidet.

Die Meerestemperatur hat sich erhöht und somit hat sich die Grundlage für die Alge verbessert. Dazu kommt noch, dass, nicht nur vor den Kanaren, ungeklärtes Abwasser in den Atlantik geleitet wird und diese "Überdüngung" gleichfalls zur massiven Verbreitung der Alge führt.

Derzeit fördern die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung eine Vermehrung der Algen. Durch die letzten Calimas ist extrem viel Saharsand über den Atlantik zu den Kanaren geweht, welcher sich auf dem Algenteppich absetzte und diesen braun verfärbt.

Sobald die Algen abgestorben sind, hinterlassen sie einen weissen Schaum auf dem Meer, der zweitweise an die Strände gespült wird.

 

Jedoch sollten wir die sozialen Netzwerke und die derzeit auftretende Algenplage als Anlass nehmen, und die Kanaraische Regierung massiv unter Druck setzen, damit endlich Kläranlagen gebaut werden und das Abwasser nicht mehr ungeklärt ins Meer geleitet wird. Diese Algenplage ist eine Chance für die Umwelt der Kanarischen Inseln. Es sollten möglichst viele umweltbewusste Personen und Liebhaber der Kanaren die Petition für einen sauberen Atlantik unterschreiben.

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