Mittagstafel

Die Engel von El Fraile

In El Fraile (Arona) befindet sich der einzige Mittagstisch im Süden Teneriffas. Dort können bis zu 40 Personen täglich verköstigt werden. Diese Einrichtung befindet sich in der Calle Fuerteventura 83. Am Eingang befindet sich kein Schild, es könnte sich auch um die Einfahrt zu einer Autowerkstatt handeln. Jeden Tag werden 2 Essen plus Nachtisch und Kaffee angeboten. Wer nichts hat ist gerne willkommen. Dort wird nicht nur der Magen gefüllt, sondern auch Hoffnung verbreitet.

Laura ist Mutter von zwei Kindern und Solange hat ein Mädchen. Beide leben in Santa Cruz und von montags bis samstags fahren Sie 70km bis El Fraile und helfen freiwillig mit. La Buena Estrella eröffnete seine Türen am 18 November 2014, nachdem eine Vereinbarung mit der Stadtverwaltung von Arona getroffen wurde. 3 Monate vorher wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet. Zuerst wurden 10 Männern geholfen, die in El Fraile als Hausbesetzer leben.

Das Essen wird von Pedro und Fefi zubereitet, beide haben eine Halbtagsanstellung erhalten. Heute gibt es Gemüsecremesuppe und Hühnchen mit Kartoffeln. Als Nachtisch verschiedene süße Stückchen, die von einem nahegelegenen Geschäft gespendet wurden. Sie kennen die Namen aller Gäste. Um 12.30 Uhr sind 5 Tische mit jeweils 6 Plätzen besetzt. Dann fängt Laura an zu servieren. Solange setzt sich vor ihren PC und überprüft die Konten und erledigt die Buchhaltung.

Die ersten beiden Jahre sollen sehr schwer gewesen sein. Vorher gibt es keine staatlichen Zuwendungen. In dieser Zeit mußten Spenden gesammelt werden, um das Projekt am Leben zu erhalten. Es mußte eine Industrieküche angeschafft werden und es wurde ein günstiger Caterer unter Vertrag genommen, mit dem noch heute gearbeitet wird.

La Buena Estrella ist nicht nur ein Ort zum Essen, sondern man kann dort Kleidung abgeben oder erhalten, es gibt Arbeitsangebote und einmal pro Woche einen Schreibkurs.

Laura und Solange sind mehr als einmal weinend nach Hause gekommen. Anfangs hat sie die Situation der Menschen emotional sehr mitgenommen. Erst letzte Woche wurden zwei neue Familien aufgenommen. Eine Mutter mit zwei Kindern von 4 und 6 Jahren und eine Großmutter mit ihren zwei Kindern und zwei Enkelinnen. Die Mutter der beiden Kinder sei erst ein paar Tage zuvor aus Barcelona gekommen und war noch nicht polizeilich gemeldet. Normalerweise müssen die Personen, die kostenloses Essen erhalten, in Arona gemeldet sein. Aber wer will schon eine Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern hungrig wieder wegschicken? Sie bekommen Essen bis die Papiere erledigt sind. Das Gleiche passiert mit der Großmutter und ihrer Familie. Priorität haben Familien mit Kindern und ältere Personen.

Niemals werden sie den Tag vergessen, als Victor ein Rumäne, sie nach dem ersten Essen vor Dankbarkeit küsste. Stunden später wurde er tot an einem nahen Strand aufgefunden. Auch Ángeles wurde tot aufgefunden. Ihre Alkoholprobleme kosteten sie das Leben. Eines morgens wurde sie tot in Los Cristianos gefunden.

Es gibt nichts Schlimmeres als den Egoismus.

Laura und Solange danken allen, die mitgeholfen haben, dieses Projekt ins Leben zu rufen:

Foro de Amigos del Sur de Tenerife, mit seinem Präsidenten José Fernando Cabrera al frente;

Ayuntamiento de Arona,

Cabildo de Tenerife,

Gobierno de Canarias,

Obra Social de La Caixa,

Obra Social de Cajacanarias, Cajasiete,

comunidad hindú,

iglesia sueca,

Fuente Alta,

Aguamar Aparhotel,

BD Decoración,

Eurest,

MM Danza,

Mary Lanza,

Monkey Beach,

Asociación de Comerciantes de Las Galletas,

imprenta Reyes

und vielen weiteren freiwilligen Helfern

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