John Palmer: Mr. Goldfinger

John Palmer und das Time-Sharing-Geschäft auf Teneriffa

John Palmer wurde vom britischen Geheimdienst 16 Jahre auf Teneriffa überwacht.

 

DER JAHRHUNDERT-GOLDRAUB

John Edward Palmer (September 1950 – 24 June 2015) geboren in Solihull (Warwickshire) in England, soll der Drahtzieher des Goldraubes von 1983, nahe des Londoner Flughafens Heathrow, gewesen sein. 6 Männer überfielen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben, eine Sicherheitsfirma und erbeuteten mehr als 3 Tonnen Gold, sowie Diamanten und Platin. In England hatte Palmer einige Juweliergeschäfte und soll sich als Hehler betätigt haben

 

DER MORD AN EINEM POLIZISTEN

Im Jahr 1984, einige Tage nach dem Mord an dem berühmten Polizisten von Scotland Yard, John Fordham, der den Überfall aufklären sollte, wurden in England mehrere Personen verhaftet. Jedoch war John Palmer, seinerzeit 34 Jahre alt, zusammen mit seiner Familie, bereits auf Teneriffa und gab selbstherrlich Interviews in einem Lokal in Playa de Las Américas. Nach Rücksprache mit seinem Anwalt, wollte er nach England zurückkehren. In England wurde er per Haftbefehl gesucht. Mehrere Polizeibeamte aus England kamen nach Teneriffa um ihn zu befragen. Palmer stritt jegliche Beteiligung an dem Überfall und an dem Polizistenmord ab.

TIME SHARING AUF TENERIFFA

Von nun an schlug Palmer seine Zelte auf Teneriffa auf und leitete von hier aus seine internationale und kriminelle Organisation. Er setzte mehrere hundert Millionen Euro um. Sein persönliches Vermögen wurde 2004 auf 600 Millionen Euro geschätzt. In England stand er auf der Liste der wohlhabendsten Bürger ganz oben, zusammen mit Königin Elisabeth II.

Auf Teneriffa spezialisierte er sich auf Time-Sharing und betrug zigtausende von europäischen Touristen in den Gebieten von Los Cristianos, Playa de Las Américas und Maspalomas. Die von John Palmer betrogenen Ehepaare leisteten vor Ort eine kleine Zahlung per Kreditkarte und später eine Anzahlung zwischen 6.010 Euro und 12.020 Euro. Die restlichen Zahlungen, wurden von den Konten im jeweiligen Heimatland, auf Konten in Steuerparadiesen (Jersey, Gibraltar, Belize, Madeira etc) überwiesen. Die Probleme begannen, als die Urlauber im Folgejahr ihre gekaufte Urlaubszeit antraten. Viele betrogene Urlauber sind jedoch nie wieder nach Spanien zurückgekehrt, um ihre Anzeigen, vor Ort, zu bestätigen.

John Palmer hat der Insel großen Schaden zugefügt, obwohl er Millionen umsetzte.

Bei seinen Geschäften ging John Palmer nicht zimperlich vor. John Palmer und seinen Geschäftsfreunden war man besser nicht in die Quere gekommen. Als seine Recht Hand suchte er sich den Libanesen Mohamed Derbah aus. Weitere wichtige Mitglieder seiner Organisation waren Dennis Arthur New und Richard Cashman. New starb in seinem thailändischen Domizil an einem Herzinfarkt. Auf Teneriffa bekämpften sich rivalisierende Time-Share-Banden auf offener Straße. Tausende von Touristen erstatten Anzeige wegen Betruges.

 

Palmer wurden weitere diverse Vergehen vorgeworfen, wie Geldwäsche, Drogenhandel, illegaler Waffenbesitz, Erpressung, Kreditkartenbetrug, Passfälschung und Betrug beim Time Sharing.

In Spitzenzeiten besaß John palmer auf Teneriffa 7 Gebäudekomplexe, eine Yacht und einen Hubschrauber.

 

2001 ordnete der Richter Baltasar Garzón die Operation "Alpine" an, die damit endete, dass 11 Personen verhaftet und 24 Immobilien in Playa de Las Américas und Maspalomas durchsucht wurden. Mehr als 60 Bankkonten von 50 Gesellschaften in Spanien und in Steuerparaisen wurden blockiert

 

2001 wurde Palmer verhaftet und saß 5 Jahre im Staatsgefängnis Old Bailey. Seinerzeit ging es um den Time-Share-Betrug auf Teneriffa. Er soll an die 20.000 europäische Touristen, hauptsächlich Rentner um 30 Millionen Euro betrogen haben. Aus dem Gefängnis aus, leitete er sein Imperium weiter.

DER AUFTRAGSMORD AN DEN ROBINSONS

In der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 2006, besuchte das englische Ehepaar Florence und William (alias Billy) Robinson ihr Lieblingsrestaurant. Auf dem Nachhauseweg, sie fuhren in verschiedenen Fahrzeugen,  wurden sie gestoppt, gefoltert und ermordet. Vermutlich handelte es sich um Auftragsmörder die nur für diese Morde nach Teneriffa gekommen waren und mit dem ersten Flugzeug am Morgen bereits außer Landes waren. Die Leichen wurden später in der Nähe von San Miguel aufgefunden. Wer waren die Robinsons? "Billy Robinson war eine der Stützen im Time-Sharing-Geschäft von John Palmer. Als John Palmer 2001 seine 8-Jährige Haftstrafe in England antrat, von der er jedoch nur 5 Jahre verbüßte, beschloss das Ehepaar in die eigene Tasche zu wirtschaften.  Der ermordete Billy Robinson trug eine teure Luxus-Uhr am Handgelenk, so dass ein Raubmord auszuschließen war. Die Ehefrau Florence wurde zuerst entdeckt und Untersuchungen ergaben, dass sie vor den Augen ihres Mannes zu Tode gefoltert wurde. Es wurde vermutet, dass die Mörder die Geheimnummer des Safes erfahren wollten. Vermutlich wurde eines der beiden Fahrzeuge, er fuhr einen Porsche Cayenne und sie einen Mercedes Sportwagen, gestoppt und dazu benutzt den anderen Partner in die Falle zu locken. Dann wurde Billy zum Safe gebracht und die Auftragskiller nahmen das an sich, wofür sie bereit waren zu töten. Bis heute ist nicht bekannt, welche wichtigen Unterlagen oder teuren Vermögen sich in dem Safe befunden hatten. Danach wurden beide an verschiedenen Stellen, in der Nähe ihres Hauses, abgelegt. Bereits 2 Monate vor den Morden wurde Billy Robinson überfallen. Die Mörder wurden nie gefasst.

So ein brutaler Überfall macht jedem klar, dass man sich nicht ín das Time-Sharing-Geschäft einmischen sollte. Jedoch rief es auch die spanische Polizei auf den Plan. Kurz darauf wurde John Palmer, 57-Jährig, erneut verhaftet, von der Nationalpolizei, nachdem er nach Verbüßung seiner Haftstrafe in England wieder spanischen Boden betrat. . Sofort nach seiner Verhaftung wurde er nach Madrid überstellt.

 

 DER AUFTRAGSMORD AN JOHN PALMER

 Am 24. Juni 2015 wurde John Palmer mit 65 Jahren Opfer eines Auftragsmordes und wurde in seinem eigenen Garten in Essex erschossen. Es handelte sich um die Tat von Profis. Auf den ersten Blick, sah es so aus, als wäre John Palmer eines natürlichen Todes gestorben, als er  "schlafend"  auf seiner Gartenbank gefunden wurde. Gegen ihn wurde bereits wieder ermittelt und er sollte zu einer Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt werden. Zu dem Prozess ist es nicht mehr gekommen.

 

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