Aufgepasst bei Teilzahlungsvereinbarungen von Kreditkarten

Rückzahlungsbeträge können sich vervielfachen

Fast jeder hat heute eine Kreditkarte. Normalerweise gibt die Bank dem Karteninhaber ein bestimmtes monatliches Limit, mit dem die Käufe bargeldlos erledigt werden können. Und am Anfang des Folgemonats wird der Gesamtbetrag dann von dem entsprechenden Konto abgebucht. Jedoch bieten die Banken auch die Möglichkeit der Teilzahlung an. In Deutschland müssen Sie in der Regel einen Mindestbetrag (meist zwischen 2 und 10 Prozent der Abrechnungssumme) sofort zurückzahlen und können den restlichen Betrag stunden. Die Rückzahlung erfolgt dann über einen vereinbarten Turnus von meist mehreren Monaten. Oft können Sie den gesamten ausstehenden Betrag auch auf einen Schlag tilgen und sich so von Ihren Schulden befreien. Sinnvoll ist die Teilzahlungsoption nur, wenn Sie kürzere finanzielle Engpässe überbrücken wollen.

In Spanien bieten die meisten Banken an, jeden einzelnen Einkauf, die gesamten Einkäufe eines Monats oder generell die Summe in 2, 3, 6, 12 oder 24 Monatsraten zurückzuzahlen. Selbstverständlich erheben die Banken dafür Aufschläge und im Endeffekt erhöht sich der Gesamtbetrag der Rückzahlungssumme. Je länger die Rückzahlung dauert, desto höher sind die Zusatzkosten. In der Regel liegt der Jahreszins bei 10% bis 20%. In dem Moment, in dem der Karteninhaber die Teilzahlungsmodalität anklickt, rechnet die Bank den monatlichen Teilzahlungsbetrag aus und am Ende der vereinbarten Zeit sind die Schulden getilgt.

Es gibt jedoch auch ein anderes System und bei diesem sollte der Verbraucher höllisch aufpassen. Bei der Karte der WiZink Bank, S.A. kann der Verbraucher zwischen der Liquidation der Gesamtsumme wählen oder der Rückzahlung in Teilbeträgen und die wiederum prozentual oder zu einem monatlichen Festbetrag. Derzeit liegen die Zinsen inkl. aller Kosten und Gebühren bei 26,82% im ersten Jahr und ab dem zweiten Jahr bei 24%. Die monatliche Rückzahlungssumme darf nicht unter 18 Euro liegen und muss mindestens 0,5% der Ursprungssumme betragen. In dem Moment in dem ein Karteninhaber die Teilzahlungsoption wählt, ist er eigentlich schon verloren. Nicht wenige Karteninhaber haben sich finanziell komplett ruiniert.

 

In den Vertragsbedingungen der WiZink Bank wird ein humanes Beispiel vorgerechnet. In diesem Fall vereinbart der Verbraucher die Rückzahlung in 12 Monaten und monatlich wird ein fester Betrag abgebucht.

  • Einkaufssumme 1.500 Euro
  • Teilzahlung in 12 Monaten
  • 142,08 Euro monatlich
  • Rückzahlung 1.704,98 Euro gesamt
  • Differenz: 204,98 Euro

Vereinbart der Karteninhaber jedoch einen individuellen festen monatlichen Rückzahlungsmodus und schliesst unwissentlich noch die Zusatzversicherung ab, ergibt sich sehr schnell eine andere Rechnung

  • Einkaufssumme 1.500 Euro
  • Rückzahlung 50 Euro monatlich
  • Zinssatz im ersten Jahr 26,82%
  • Zinssatz Zusatzversicherung (Seguro Protección de Pagos): 12%
  • Rückzahlung ca. 2.375,00 Euro Gesamtkosten
  • Differenz: ca. 875,00 Euro

Auf der Seite www.asesority.com bei der es um Wucherzinsen geht, wird sogar ein viel drastischeres Beispiel genannt.

  • Summe der Gesamten Einkäufe oder Überweisungen: 8.000 Euro
  • Geleistete Rückzahlungen inkl. Gebürhen und Zinsen: 12.000 Euro
  • Ausstehende Rückzahlungen: 4.000 Euro
  • Differenz: über 8.000 Euro

Darin liegt das eigentliche Geschäft der Bank, da die Kreditkarten vollkommen kostenlos sind. Solange der Karteninhaber kein Geld am Automaten abholt, sich keine Kontoauszüge schicken lässt, keine der vielen angebotenen Versicherungen abschliesst, sich kein Geld von der Kreditkarte auf das Bankkonto transferieren lässt und alle Einkäufe im nächsten Monat komplett abbuchen lässt, handelt es sich um eine kostengünstige und sichere Kreditkarte. Aber wehe wenn.....

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