Die Kanaren gehören zu den ärmsten Regionen Europas

Nur in Bulgarien und Rumänien geht es den Einwohnern schlechter

Die Kanarischen Inseln werden von Touristenströmen überrannt und gehören dennoch zu den ärmsten Regionen der Europäischen Union.  Bei den Hotels auf Teneriffa handelt es sich durchschnittlich um die Teuersten in ganz Spanien und trotzdem haben die Einwohner nicht genug zum Leben. Irgendetwas läuft da falsch...

 

Die Kanaren sind die autonome Region Spaniens, mit dem höchsten Anteil an Personen, die von Armut bedroht sind, nämlich 44,6%. Jedoch befinden sich die Kanaren auch am Ende der ärmsten Gebiete der Europäischen Union. Die Kanarischen Inseln belegen den sechsten Platz der ärmsten Regionen in der EU. Nur in zwei Regionen in Bulgarien (46,2% und 46%) und 3 in Rumänien (46%, 45,9% und 45,5%) geht es den menschen noch schlechter. Es handelt sich hierbei um Daten des Jahres 2016, genannt von EAPN  zu der Studie AROPE (At-Risk-Of Poverty and Exclusion).

 

Bei der Studie AROPE werden Personen berücksichtigt, die folgende Kriterien erfüllen:

  • weniger als 684 Euro monatliches Einkommen (Risiko von Armut)
  • sich weniger als 4 von 9 Grundbedürfnissen erfüllen zu können
  • in der Familie sind über die Hälfte der Erwerbsfähigen arbeitslos.

 

Am Freitag wurde offiziell bekanntgegeben, dass auf den Kanaren mehr als 735.000 Personen von Armut bedroht sind.

  • 54,1% der Rentner (164.000 Personen) liegen unterhalb der Armutsgrenze.
  • 77% der Witwenrenten liegen unterhalb der Armutsgrenze.
  • Die kanarischen Rentner beziehen durchschnittlich 8.702 Euro Rente im Jahr (2.006 Euro weniger als der spanische Landesdurchschnitt)
  • 19,5% der Einwohner (493.000 Personen) unter 60 Jahren leben in Haushalten mit hoher Arbeitslosigkeit, doppelt soviele wie im spanischen Landesdurchschnitt
  • 76,3% aller Einwohner meinen Probleme zu haben, mit ihrem Geld bis zum Ende des Monats auszukommen.
  • 36,1% aller Einwohner schaffen es definitiv nicht mit ihrem Einkommen bis zum Ende des Monats auszukommen.
  • 61,3% aller Einwohner sind nicht in der Lage, unvorhersehbare Ausgaben zu bezahlen (Landesdurchschnitt 38,7%)
  • 58,7% aller Einwohner können sich nicht einmal eine Woche Urlaub um Jahr leisten (Landesdurchschnitt 40,3%)
  • 13,2% aller Einwohner können sich nicht alle 2 Tage ein Stück Fleisch, Geflügel oder Fisch zum Essen leisten (Landesdurchschnitt 2,9%)
  • 12,7% aller Einwohner mussten im letzten Jahr die Kosten ihrer Wohnung verspätet bezahlen (Landesdurchschnitt 9,8%)
  • 14,7% aller Einwohner können sich keinen eigenen PC leisten (Landesdurchschnitt 7,2%)

Am 1. Januar 2016 hatten die Kanarischen Inseln offiziell 2.101.924 Einwoher. Zwischen 2012 und 2016 verliessen insgesamt 61.427 Ausländer die Kanarischen Inseln, aus finanziellen Gründen.

 

Quelle: http://diariodeavisos.elespanol.com/2017/10/canarias-sexta-region-europa-mas-poblacion-riesgo-pobreza-exclusion/

 

 

Siehe auch: Armut in Santa Cruz    und     Armut im Paradies

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Kommentare: 1
  • #1

    Bernd (Freitag, 03 November 2017)

    die Zahlen sind erschreckend und für mich überraschend. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Zu diesem Thema hatte ich bisher keinen bezug. Mit Unterbrechungen lebe ich seit einem Jahr auf Gran Canaria auf dem Land. Mir ist das noch nie so deutlich aufgefallen, wenn ich hier unterwegs bin.
    Aber diese Zahlen machen mich doch nachdenklich. Danke für die Info.
    Feliz fin de semana
    Bernd