8.) Die Voruntersuchung

Die endgültige Entscheidung

Die gesamten Voruntersuchungen nehmen insgesamt 3,5 Stunden in Anspruch. Es ist sehr anstregend und unbequem.So langsam sehe ich gar nichts mehr und ich bekomme leichte Kopfschmerzen.

Nachdem ich mehr oder weniger mit allen Arztherlferinnen durch bin, nimmt Dr. A. selbst noch ein paar Untersuchungen vor. Dazu setzte er mir ein unhandliches, altmodisches und schweres Gestell auf die Nase und tauscht permanent einzelne Gläser aus. Er geht noch davon aus, dass ich mich lasern lassen möchte und stellt mir nun das entsprechende Endresultat vor. Ich könnte gut lesen, gut den mittleren Bereich abdecken, aber nicht perfekt in die Ferne sehen. Wenn ich mit dem Resultat leben könne, würde er mich lasern. Aber in 15 Jahren bräuchte ich auch keine Lesebrille mehr... Ich habe ja keine Ahnung wie sich das im wirklichen Leben auswirken würde und ob mir viellicht schlecht werden könnte. Ich will auf jeden Fall ohne Brille Motorradfahren können. Ich bin genervt, dass manche Helme auf die Gestelle drücken, manche Brillen nicht unter den Helm passen und ich mir permanent überlegen muss mit welcher Brille und welchem Helm ich nun fahren möchte.

Nein das stellt mich nicht zufrieden. Ich frage noch einmal nach. "Wenn wir die Linsen einsetzen, kann ich weit sehen, nah sehen und im mittleren Bereich auch"? Dr. A. bejaht meine Frage, gibt jedoch zu Bedenken, dass kein Implantat so gut sein kann wie eine gute Gleitsichtbrille. Ein paar Abstriche wird es geben. Das natürliche Auge stellt sich selbst auf jede Entfernung ein und wird von der Gleitsichtbrille dabei unterstüzt. Die künstlichen multifokalen Linsen bekommen 3 Bereiche voreingestellt: Fern, Nah und Mitte. Das Gehirn muss sich dann darauf einstellen und die entsprechenden Bilder scharf stellen. Das kann dauern, bei einigen Patienten passiert das bereits am 2. Tag, bei anderen dauert es bis zu 6 Monate. Auch könne er mir nicht garantieren, dass ich nachts keine Probleme beim Autofahren haben werde. Auch das sei eine Sache des Gehirns. Patienten mit Problemen, würden diese in der Regel, innerhalb eines Jahres los. Nun gut, in der Regel fahre ich nachts gar nicht und Probleme habe ich jetzt schon. Vielleicht wird es schlimmer, vielleicht auch besser. Aber nachts zu fahren ist mir nicht so wichtig wie mein Smartphone. Wir vereinbaren nun, dass ich mich doch nicht lasern lasse, sondern mir multifokale Linsen implantiert werden. Nach Aussage von Dr. A. werde ich evtl. noch beim Lesen von medizinischen Beipackzetteln oder abends beim Lesen im Bett eine zusätzliche Brille benötigen. Damit kann ich gut leben.

Die Dame an der Rezeption vereinbart mit mir die beiden OP-Termine, am 14. September das rechte Auge und am 21. September das linke Auge. Die OP wird ambulant durchgeführt und mir werden Betäubungstropfen in das Auge geträufelt. Sollte es jedoch notwendig sein, wird mich ein Anästhesist in den Tiefschlaf versetzen. Deswegen muss ich eine Blutanalyse und ein EKG mitbringen. Ich bekomme noch Rezepte für alle möglichen Augentropfen und ein Informationsblatt, wann und wie oft ich diese zu nehmen habe. Allerdings muss ich vorher noch einmal wiederkommen, damit eine andere Ärztin die Augenflüssigkeit untersucht. Sollte diese zu niedrig sein, müsste ich schon ein paar Tage vorher mit den Tropfen anfangen. Die genaue Uhrzeit wird mir kurz vorher telefonissch mitgeteilt.

So langsam wird es Ernst.

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